16.1. - 17.1.2015

 

16.1.2014 – 17.1.2014

Nun ist es endlich soweit, wir verlassen Loftus für nun 15 Tage und wir hoffen, dass Christel und Wolf sich etwas von uns erholen können.

Die Bahnfahrt bis zum Airport ist schon ziemlich spannend, denn wir müssen in Wolli Creek, was mittlerweile fast eine Stadt für sich geworden ist, umsteigen, um dann noch zwei Stationen bis zum Domestic Airport zu fahren. Christel begleitet uns, stoppt jedoch am Airport, damit sie nicht den Zuschlag (Baukosten!!) zahlen muss. Lieber Dany, kannst du dich noch erinnern an die Ansage: next Station „Wolli Creek“, ich muss immer lachen, wenn ich die Ansage für „Sydenham“ höre!!!!

Unser Flieger kommt etwas verspätet und startet auch mit ziemlicher Verspätung nach Hobart. Das Flugzeug ist gerammelt voll, dazu noch etliche schreiende Kinder, ich glaube, meine Nerven sind nicht wirklich mehr geeignet, um Kindergeschrei zu tolerieren und das geht in dem Flieger weit über eine Stunde, einmal von vorne und dann noch von hinten. Ich bin froh, dass wir Hobart nun endlich erreicht haben. Ein leichter Nieselregen begrüßt uns, hätte auch Sonnenschein sein können, doch wir sind wieder am Boden. Der Anflug auf Hobart war schon bewundernswert, als wir die Landebahn sehen, war mir eigentlich klar, dass die nicht ausreichen kann, doch sie hatte gereicht! Die Autovermietung wird aufgesucht und unser Highlight, ein Mitsubishi ASX 1511Y SCAR Class (für Autoliebhaber) wird in Empfang genommen. Das Auto ist einfach toll, was wir aber erst etwas später merken. Jetzt fahren wir zum Motel 429 in der Sandy Bay. Die Lady in der Rezeption legt uns gleich die Kopie unserer Anmeldung vor, was wir mit etwas Verwunderung zur Kenntnis nehmen. Sie berichtet aber, dass wir die letzten der angemeldeten Gäste für heute sind. Werden extrem freundlich begrüßt und können ein wirklich großes Zimmer, mit tollem Bad, Mikrowelle, Toaster, Wasserkocher, Geschirr etc. nun für zwei Nächte in Besitz nehmen. Der Blick über den River Derwint und den Mount Wellington, der 1270m in die Höhe ragt, gehören mit dazu. Es ist ein sehr eindrucksvolles Panorama, das sich uns bietet. Der Abend wird geruhsam gestaltet, wir sind etwas angedengelt, sind ja auch nicht mehr die Jüngsten.

Dennoch haben wir sehr gut schlafen können und sind voller Energie und Tatendrang. Der Blick auf den Mt. Wellington bremst uns etwas, dicke Wolken, ein schmaler Regenbogen und heftiger Wind, der die halbe Nacht tobte, dämmen uns ein wenig. Doch nach dem Frühstück fahren wir zunächst zum Visitor Center, was schon fast was abenteuerliches an sich hatte, durchkämmen die Hafenregion, besuchen noch den Salamancas Market, aber nur stückweise und wollen nun zu den Cascades Female Factory Sites, die mich aber ziemlich enttäuschen. Die Historie ist zwar sehr interessant, doch eine Story Tour können wir momentan nicht buchen. Doch ich werde trotzdem versuchen sie zu erzählen:

Australien war eine der wenigen Gegenden der Welt, in die weibliche Strafgefangene entsandt wurden. In der Kolonialzeit wurden insgesamt 134000 Sträflinge von Großbritannien nach Australien deportiert, darunter 25000 Frauen. Über die Hälfte der weiblichen Deportierten kam nach Tasmanien. Die meisten der weiblichen Strafgefangen, die teilweise nur ein Brot gestohlen hatten!!, weil sie Hunger hatten oder ihre Kinder versorgen wollten, verbrachten hier zumindest einige Zeit in den Cascades oder haben sie niemals lebend verlassen, die als ein Ort der unmenschlicher Behandlung und großen Leides gilt.

Seit 2010 ist dieser Ort auch in der der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes eingetragen.

Leider haben wir nicht allzu viel sehen können, es waren aber noch einige Grundrisse der ganzen Anlage zu sehen. Schade.

Nun wollen wir auf den Mount Wellington, der stolze 1270 m über uns ragt. Er lag eben noch schön in der Sonne und ohne Wolken vor uns, doch mittlerweile hat sich eine dichte Wolkendecke darüber geschoben und wir müssen nun versuchen, das Beste daraus zu machen. Wir fahren also unerschrocken los, die Strecke ist zum Teil sehr abenteuerlich, wir schaffen es aber. Der Wind pustet nun so heftig, dass mir fast die Autotür aus der Hand gerissen wird! Und so etwas kann ich nicht wirklich leiden!

Die Temperatur liegt nun bei schlappen 4°C und als wir noch von Schnee- und Hagelschauern überrascht werden, sinkt das Thermometer noch einmal um 2°C. Jetzt habe ich die Faxen dicke, ich will wieder runter und das sofort! Aber die Aussicht auf Hobart ist einfach grandios, es sieht einfach toll aus. Wir erreichen the Springs, wo eine eindrucksvolle Hütte mit einem netten wohlwärmenden Feuer darauf wartet, besucht und bewundert zu werden, was wir auch wirklich getan haben.

Jetzt haben wir genug und streben jetzt unser Motel an und werden den lieben Gott einen guten Mann sein lassen und freuen uns auf die morgige Fahrt nach Port Arthur. Von dort werde ich wieder mehr berichten, sofern es was zu berichten gibt, denke aber schon.

Bis dahin ganz liebe Grüße an alle. Bald mehr.