8. Woche - vom 17.11. - 23.11.2014

 

17.11.2014 Broken Hill

 

Heute haben wir mal bis 8.30 Uhr geschlafen, es ist gestern ein wenig spät geworden und sind jetzt fast bereit in den Tag zu starten. Das Wetter ist sonnig, ein ziemlich blauer Himmel zeigt sich und wir werden morgen wieder auf der Straße sein und wollen in den Kinchega National Park fahren. Dort sind mehrere Seen, an denen gecampt werden kann, mal schauen, welcher See uns mehr zusagt. Bereits gestern haben wir festgelegt, dass alles, was wir für die nächsten Tage brauchen werden, heute eingekauft werden wird.

 

Die Autos werden betankt und wir müssten theoretisch mit dem nun vollen Tank bis nach Sydney kommen könnten, wenn wir nicht wieder irgendwelche Routenänderungen vornehmen.

 

Am frühen Nachmittag treffen wir uns wieder auf dem Campground, waschen ein bißchen Wäsche und der Rest des Nachmittags wird geruhsam gestaltet. Heute wollen wir ein paar Bilder von Alaska und Kanada anschauen.

 

Eigentlich wollen wir das hier angebotene Wifi (50 MB für 3 Stunden) nutzen, am ersten Tag hatte es geklappt und danach nie wieder. Schade, müssen wir auf das unsere ausweichen.

 

 

Morgen gibt es mehr, lieben Gruß an euch alle.

 

 

 

18.11.2014 Broken Hill - Copi Hollow

 

Wir fahren ohne Frühstück los und verlassen Broken Hill. Es wird verabredet, dass wir uns in Menindee am Information Center treffen wollen. Es wird losgedüst und irgendwann bekommen wir eine SMS, dass sich die beiden verfahren haben und noch gut 70km vor Menindee sind und wir haben unser Ziel schon erreicht. Am Straßenrand wird die Pfanne rausgeholt und wir machen Rührei mit Bacon, dazu gibt es eine Scheibe Toast und es wird herzhaft verspeist. Wir erreichen den Sunset Strip am Menindee Lake, der riesengroß ist, aber völlig trocken. Dort tummeln sich etliche Emus, die völlig ungestört ihren Bereich abschreiten, ansonsten ist die Gegend nicht wirklich der Hit.

 

Gegen 13 Uhr haben auch Christel und Wolf ihr, bzw. unser Ziel erreicht. Beide sind ziemlich gestresst, da sie ja etliche Kilometer noch einmal zurückfahren durften. Wir hatten in der Zwischenzeit den Copi Hollow Campground erreicht und angeschaut. Die Lady ist sehr nett und wir können uns den Platz anschauen, sieht zwar durch die vielen Dauercamperplätze ein wenig ömmelig aus, doch die Stellplätze für Übernachtungscamper sind direkt am See. Sieht irgendwie toll aus.

 

Wir verlassen nun gemeinsam Menindee und steuern zielstrebig unseren Campground an. Jetzt hat sich die Anstrengung gelegt, und wir genießen die tolle Sicht auf den See. Ein Pelikan schwimmt majestätisch auf dem See, ein wunderschöner Reiher rundet die ganze Sache ab. Es ist eine tolle und friedvolle Stimmung, die von uns Besitz ergreift. Norbert nutzt die Gelegenheit und das warme Wetter, um den See schwimmend zu erkunden.

 

Der Abend und die Kängurus können kommen. Noch stehen wir alleine auf dem Platz, doch etwas später kommen noch zwei Fahrzeuge, die aber einen deutlichen Abstand zu uns halten. Unser BBQ ist ziemlich reichlich und schmeckt sehr gut. Der etwas anstrengende Tag neigt sich dem Ende zu, ein wunderschöner Sternenhimmel lässt sich bewundern und wir freuen uns über das baldige Erscheinen des Oriongürtels, der uns nun schon etliche Zeit begleitet.

 

Gute Nacht, ihr Lieben, es wäre schön, mal wieder was von euch zu lesen.

 

 

19.11.2014 Copi Hollow – Emu-Lake (Kinchega-National Park)

 

Nachdem alles wieder in den Autos verstaut ist, verlassen wir Copi Hollow und steuern den Emu-Lake an. Eigentlich sollen es nur 24km sein, doch die ziehen sich ziemlich in die Länge, da wir eine Gravel Road befahren müssen. Zunächst schauen wir uns The Kinchega Woolshed and Shearers Quarters an, die bis 1967 in Betrieb war, ehe die Tore endgültig geschlossen wurden. War ein sehr interessantes Erlebnis. Im Jahr 1890 wurden hier 8 Mio. Schafe, danach waren es nur noch 3 Mio., unter mordsmäßigen Anstrengungen geschoren. Ich versuche mir die damalige Situation vorzustellen, die Dürre, die Trockenheit, die Hitze und die anderen Unwegsamkeiten.

 

Schließlich finden wir auch den Emu Lake Campground, der See ist aber völlig trocken.

 

Wir richten unsere Plätze ein und leiden noch ein wenig unter der Hitze, die sich mittlerweile eingestellt hat. Wir haben einen kleinen Imbiss, haben eine „Stulle mit Brot“ und rutschen dem Schatten hinterher.

 

Die Luft ist nun ein wenig raus und schließlich fallen wir ziemlich groggy in die Kissen. Der Abendhimmel, bzw. der Sternenhimmel ist wieder umwerfend. Sehen erneut Sternschnuppen und schicken unsere Wünsche auf den Weg.

 

 

20.11.2014 Emu-Lake nach Warrawong on the Darling

 

Haben, bis auf Christel, alle gut geschlafen und es ist schon gut warm (25°C). Heute wollen wir Richtung Wilcannia zum Warrawong Campground. Christel und Wolf wollen über Broken Hill fahren und wir werden die Gravel Road dorthin nehmen. Unsere Strecke führt entlang des völlig ausgetrockneten Darling Rivers. Die Landschaft wieder beschreiben zu wollen ist total schwierig, wenn nicht sogar unmöglich. Tiere sehen wir reichlich, angefangen von Kängurus, Emus, die mit ihren langen Beinen durch die Gegend stelzen, riesige Goannas, Schafe, Rinder und sogar Wildpferde mit kleinen Ponys. Was uns auf der ganzen Strecke begleitet, sind unendlich viele Grids, die überquert werden müssen. Die Straße wird nun in Grid Road umbenannt und ist mal gut, mal schlecht und mal miserabel. Erneut stellt sich das Gefühl ein, eine Zeitreise zu unternehmen, es ist ein wirklich unheimlich anmutendes Gefühl. Aber dieses Gefühl hat was. Es ist einfach toll, dies so erleben zu können. Das kann uns keiner mehr nehmen. Wir genießen die Zeit zusammen mit Christel und Wolf, es ist einfach schön, wir Mädels sind pausenlos am schnattern.

 

Der Stellplatz ist sehr nett, das Haus-Emu, das wohl gerne Erdbeeren frisst, stromert über den Platz und lässt sich durch nichts und niemanden stören.

 

Christel und Wolf kommen nun auch und wir haben erst einmal eine Dusche in einer Sanitäranlage, die einfach umwerfend ist, so etwas schönes und sauberes haben wir noch nirgends gesehen. Nun wollen wir schauen, was der restliche Tag noch bringen wird, viel ist ja nicht mehr übrig davon.

 

Wir haben mal wieder ein Problem mit der „Karre“, wir verlieren Hydrauliköl von der Servolenkung und telefonieren mit TCC. Die erzählen uns, dass wir das Öl kaufen und auch noch nachfüllen sollen, mal schauen, ob wir überhaupt mit einem vollständigen Auto in Sydney ankommen werden. Wir hoffen, dass nun endgültig Schluss ist mit dem ganzen Dilemma, drückt uns mal die Daumen.

 

Nun kommt eine ziemlich dunkle Wolke auf uns zu und wir rücken mit unseren Köstlichkeiten in die Camp-Kitchen. Der Wind pustet wie irre und die Emu-Dame rückt immer näher. Die Lady wird so langsam aufdringlich, schnappt sich einen Schluck aus meinem Weinglas, prost liebe Dame, und mein Tagebuch macht sich auf den Weg in die Lüfte, der Wind pustet es über den Platz. Doch wir haben alles wieder einsammeln können.

 

Danach wird gegrillt und die Stimmung in der Küche ist total witzig, da die Emu-Lady immer versucht, was Essbares zu ergattern. Sie läuft zum Teil um die Küche rum und schaut uns durch das kleine Küchenfenster beim grillen zu. Das waren nun die Highlights des Tages, wir und die Emu-Dame.

 

Ganz liebe Grüße nach Hause, fühlt euch herzhaft gedrückt von uns allen.

 

 

21.11.2014 Warrawong on the Darling – Cobar

 

Nach Kaffee und Dusche verlassen wir Warrawong. Wir beide müssen zunächst zu einer Tankstelle, um Hydrauliköl für das Auto zu kaufen, damit wir sicher und hoffentlich unversehrt nach Sydney kommen. Norbert füllt den Hydraulikbehälter auf und wir fahren jetzt Richtung Cobar, das sind gut 260km, die heute zu bewerkstelligen sind. Wir wechseln recht häufig und es fällt mir verdammt schwer, das Lenkrad wieder übergeben zu müssen. Es ist ein tolles Gefühl hier fahren zu können, was ich eigentlich bisher immer abgelehnt habe, war ganz schön blöd von mir!!! Vorher haben wir mit Christel und Wolf verabredet uns in Cobar am Visitor Center zu treffen.

 

Die Strecke ist sehr schön zu befahren, teils schnurgerade Straßenführung, dann ein bisschen hügelig, ordentlich und saubere Farmgebiete, Ziegen ohne Ende, die scheinbar völlig unbehelligt die ganze Gegend beherrschen.

 

Gegen Mittag erreichen wir Cobar, kaufen noch ein paar Kleinigkeiten ein, als uns der Funkspruch von Christel und Wolf erreicht, dass sie am Center auf uns warten. Wir beschliessen The Newey Reserve anzusteuern, wo freies Camping erlaubt ist. Doch das ist nicht so einfach, die GPS-Daten von Wolf bringen uns nicht dort hin, wo es eigentlich hingehen soll. Christel fragt in einer Seniorenresidenz nach, ob The Newey Res. hier vielleicht in der Nähe zu finden sei und es wird uns per Pamphlet erklärt, wo wir hin müssen. War übrigens gar nicht so weit von der Residenz! entfernt. Wir finden schließlich das, was wir gesucht haben und richten uns nun direkt am See häuslich ein. Pelikane, Gänse, diverse Enten und Blesshühner schwimmen friedlich über den See, sogar Wasserschildkröten zeigen sich, bzw. sie zeigen ihre Köpfchen. Es ist eine sehr schöne Stimmung, die zum Tragen kommt.

 

Am Abend werden wir noch etwas schmackhaftes zaubern und morgen streben wir das nächste Ziel an.

 

Liebe Grüße von uns allen an alle in der Heimat.

 

 

22.11.2014 Cobar (The Newey) - Nyngan

 

Die Nacht war ein wenig bis ziemlich unruhig, der See wurde recht frequentiert, Angler und sonstige Leute fallen hier ein. Um 3.30 Uhr wurden wir unsanft geweckt, zwei Autos donnerten im Eiltempo über die Piste, was wir überhaupt nicht lustig fanden.

 

Jedoch liegt der See jetzt am frühen Morgen in einer total friedlichen Stimmung und wunderschön vor uns. Gänse, Pelikane, Enten und vor allem Löffelreiher schwimmen oder stolzieren im flachen Wasser, einfach schön anzusehen.

 

Nach unserem Kaffee wird der Schlachtplan für den heutigen Tag festgelegt. Wir beide wollen uns noch die Goldmine in Cobar anschauen, ehe es Richtung Nyngan geht. Wir verabreden, uns in Nyngan am Visitor Center zu treffen. Christel und Wolf wollen schauen, wie voll der Riverside-Caravan Park mittlerweile belegt ist, denn das Wochenende hat begonnen.

 

Die Mine wird besichtigt und wir schauen fasziniert einem Truck zu, der das ganze geförderte Material von der Tiefe nach oben schafft. Die Mine kann aber mit der Super-Pit-Mine in Kalgoorlie nicht wirklich konkurrieren, ist aber trotzdem beeindruckend.

 

Jetzt geht es nach Nyngan. Die Straße lässt sich sehr gut befahren und ein Känguru hüpft munter über den Highway. Nyngan wird am frühen Mittag erreicht, haben uns aber etwas verfahren und sind eine Straße zu früh abgebogen, in der Hoffnung den Riverside-Caravanpark zu erreichen. Christel ruft uns an und teilt uns mit, dass wir etwas falsch sind. Wir finden schließlich den richtigen Weg und richten uns jetzt häuslich ein. Wolf will sich ein wenig hinlegen, denn seine letzte Nacht war nicht der Hit und wir drei wollen in die City. Dort wollen wir beim Fleischer „Sirlion“-Steaks (ausgeschältes T-Bone-Steak) holen. Ein wenig Obst und andere Kleinigkeiten runden unseren Einkauf ab.

 

Es ist mittlerweile sehr heiß, haben über 36°C und verschlunzen den restlichen Nachmittag, während auf dem Bogan-River die Wasserskifahrer rege unterwegs sind.

 

Das abendliche BBQ rundet den Tag ab und wir genießen es, so lange, bis das Flatterzeugs sich auf uns stürzt. Wir ziehen um und sitzen nun motten- und mückensicher im Camper. Dort können wir uns die ersten Bilder unseres Abenteuerurlaubs an schauen. Danach ist Feierabend angesagt und fallen in die Kissen.

 

Bis demnächst, ihr Lieben.

 

 

23.11.2014 Nyngan – Dubbo (Westview-Caravanpark)

 

Wir haben mal wieder herrlich geschlafen, bis auf Wolf. Es war eine idyllische Ruhe. Der River liegt ruhig und friedlich in seinem Bett, sogar die Vögel waren friedlich. Es ist aber bereits sehr warm und es scheint ein heißer Tag zu werden. Es wird alles zusammengepackt und wir bereiten uns auf die Weiterfahrt vor.

 

Wir fahren schon einmal voraus, da der Reifendruck noch einmal überprüft werden muss. Es wird verabredet, dass wir uns am Westview-Caravanpark treffen werden.

 

Die Fahrt nach Nyngan ist ein wenig anstrengend, da es mittlerweile doch arg heiß geworden ist. Es werden heute schlappe 43°C erreicht.

 

Als Christel und Wolf eintreffen, buchen wir eine Nacht, waschen Wäsche, Norbert genießt ausgiebig den Pool, was er als wirklich erfrischend anpreist.

 

Ich werde in den Nacken gebissen, was für ein Vieh das war, kann ich nicht sagen, doch es tut höllisch weh. Christel hat ein paar Eiswürfel parat, die sie mir in den Nacken legt. Das hat eine lindernde Wirkung, jedoch war der Schmerz ziemlich heftig.

 

Etwas später wird ein riesiger Salat zubereitet, der herzhaft verspachtelt wird. Anschließend fallen auch wir in den Pool, was die reinste Wohltat ist. Nun sind wir satt, erfrischt und müde und fallen bald in die Federn.