22.1.2015

 

22.1.2015 Scamandar und Bicheno

Das Wetter sieht heute wirklich deutlich freundlicher aus, als in den letzten Tagen. Eine leichte Dunstwolke hängt noch über den Bergen und dem Meer, doch blaue Himmelslücken zeigen sich, gut so.

Wir werden das gute Wetter nutzen und uns den Natureworld Park in der Nähe von Bicheno anschauen. Die Fahrt an der Küste entlang ist wieder mal großartig, landschaftlich nicht wirklich zu beschreiben, einfach wunderschön. Die Parkanlage ist erreicht und wir stromern nun genüsslich durch die Anlage, weiße Pfauen stolzieren über die Wiesen, Gänse watscheln hinterher, dazu noch ein paar Enten. In den Gehegen sind dann Wombats zu bewundern, die kleinen Kraftpakete können bis zu 25kg schwer werden, und eines der Tiere trägt ein Baby im Beutel, das kleine Köpfchen und ab und an ein Pfötchen hängt aus dem Beutel, einfach süß. Dann durchstromern wir die Freiflughalle der heimischen australischen und tasmanischen Birdies, die sich nur zu gerne betrachten lassen. Jetzt werden noch rasch ein paar Kängurus und deutlich kleinere tasmanische Wallabies gefüttert, doch allzu großen Hunger scheinen sie nicht zu haben. Danach sind die Tasmanischen Teufel dran, die hier scheinbar gesund und ohne Carcinom am Kopf (weit verbreitete Erkrankung bei den Tieren, sie sterben sogar elendig daran) leben können und sich auch gesund vermehren. Die beiden, die wir uns zuerst anschauen, sind die „Halbstarken“, zwei kleine Rüpel, die sich gegenseitig durch das Gehege jagen und eine ordentliche Geschwindigkeit an den Tag legen. Wir haben erfahren, dass das Jagdgebiet so bis zu 40qkm im Umfang beträgt und die kleinen Teufelchen diese auch in der Nacht abflitzen, um an Futter ranzukommen. Nachdem wir alles abgewandert haben, fahren wir nach Bicheno. Dort haben wir unser Lunch, ehe es zum Beach und zum kleinen Fischereihafen geht. Auch hier sind wieder die roten Granitfelsen zu bewundern und dazu noch ein Blowhole, das mit aller Wucht das reinströmende Wasser durch ein kleines Loch in die Höhe drückt. Wir sind zwar von Kiamas Blowhole überzeugt, doch die Überzeugung ist heute so sachte ins Wanken geraten, wir wissen also nicht, welches überzeugender und kraftvoller wirkt, das von Kiama oder von Bicheno.

Der kleine Seehafen vor Govenor Island ist recht putzig und lebt wohl vom Fischverkauf, denn viele Leute kaufen hier ihren Fisch. Diese Insel gehört zum Marine Naturschutzgebiet, das sich weit über die Insel hinaus erstreckt. Hier sind, wie deutlich zu hören ist, Tausende von Möwen und andere Seevögel beheimatet, diese Insel ist ihre Heimat und Brutstätte.

Es ist schon wirklich beeindruckend, wie die Elemente hier Hand in Hand arbeiten und solch eine schöne Umgebung gestaltet haben. Ich denke, dass wir unseren Trip nach Tasmanien, trotz des teilweise recht üblen Wetters, einfach nicht bereuen werden, denn dieses Kleinod muss man einfach gesehen und erlebt haben.

Heute hatte das Wetter jedoch deutlich mehr Erbarmen gehabt, als an den vergangenen Tagen, das Thermometer zeigte in Scamandar 31°C, das sollte man sich auf der Zunge zergehen lassen, das werden wir wohl so schnell nicht wieder erleben.

Morgen verlassen wir Scamandar und fahren westlich durch die Insel nach Deloraine voller Spannung und Neugier, was uns dort wohl erwarten wird.